Warum gibt es Leid? – Was ist gerecht? – Worauf darf ich hoffen? – Wie frei ist der Mensch in seinen Entscheidungen? – Gibt es Gott? – Was passiert nach dem Tod? – Was glaube ich – und was glauben andere?

Im Religionsunterricht geht es um die großen Fragen des Lebens – um Nachdenken, Verstehen und Verantwortung. Wir fragen, woher Werte kommen, was Menschen leitet und was unserem Leben Sinn gibt. Dabei spielen religiöse, philosophische und ethische Perspektiven gleichermaßen eine Rolle.

Religion ist Teil unserer Kultur, ihrer Werte und Geschichten. Sie zu verstehen heißt, sich mit den Wurzeln unserer Gesellschaft auseinanderzusetzen – mit ihren Überzeugungen, Konflikten und Hoffnungen. Der Unterricht lädt dazu ein, über den eigenen Horizont hinauszudenken, Argumente zu prüfen und selbst Position zu beziehen. 

Hierbei profitieren wir davon, dass religiös sozialisierte Schüler:innen mit atheistischen Schüler:innen ins Gespräch kommen, denn der Hamburger Religionsunterricht ist nicht konfessionell ausgerichtet, sondern richtet sich explizit an alle: Hier lernen Kinder und Jugendliche gemeinsam über Religion, Weltanschauungen und Lebensfragen. Unabhängig von Herkunft oder Glaube geht es darum, gemeinsam zu verstehen, was Menschen bewegt, was sie (nicht) glauben – und warum.

So verbindet der Religionsunterricht Nachdenken mit Begegnung, Glaube mit Vernunft und Werte mit Verantwortung. Er ist ein Raum, in dem junge Menschen lernen, Sinn zu suchen, Unterschiede zu respektieren und eigene Antworten zu entwickeln – offen, kritisch und dialogisch.